H & M

Wer heute durch eine europäische Innenstadt flaniert, findet unter den Geschäften keine verlässlichen Hinweise, in welchem Land er resp. sie sich befindet; von Kopenhagen über München und Wien bis Barcelona dominieren die immer gleichen Ketten, die die Mieten für die 1a-Lagen aufbringen können. Repräsentant der Gleichförmigkeit der Malls, Zentren und Arkaden ist der schwedische Konzern H & M, dessen poppiges Logo speziell die Frauen global zum Kaufen animiert.

H & M, der führende Textildiscounter, gibt die Impulse der schnelllebigen Modebranche; im Zweiwochenrhythmus hängen neue Fähnchen auf den Bügeln, dreist die Schnitte der Haute Couture imitierend, von Gisele Bündchen präsentiert, in asiatischen Sweatshops genäht, nach drei Wäschen nur noch als Putzlumpen taugend, wie geschaffen für Körper, Geist und Portmonnaie pubertierender Mädchen. Doch deren Mütter wollen an der Jugend ihrer Töchter teilhaben und gehen mit ihnen shoppen – so liest sich die Abkürzung H & M als Her and Mom.